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Vielfalt leben:

 

(Hsb/Gu) Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihre regionale und kommunale Umsetzung in Bezug auf soziale und bildungspolitische Aspekte der Inklusion von Menschen mit Handicap war das Thema eines bilateralen Seminars im russischen Kaluga in der vergangenen Woche. Gefördert vom Auswärtigen Amt konnte die Stiftung West-Östliche Begegnungen, Berlin, und die Akademie für Volkswirtschaft und den Staatsdienst in Kaluga ein bilaterales Seminar durchführen, das unterschiedlichste zivilgesellschaftliche Akteure zu einem auch menschlich gewinnbringenden Erfahrungsaustausch zusammen brachte.

Reha-Komplex

 

Die Schulleitung des staatlichen Rehabilitations- und Ausbildungszentrums Kaluga und die Thüringer Seminarteilnehmer. (Dr. Martin Kummer, Renate Kremser, Marion Peters, Karola Stange, Günter R. Guttsche, Michael Hasenbeck, Michael Linß, Falk Enrico Wenzel und Robert Martin Montag Fotos:G.R.Guttsche

 

Die fast 45 Jahre bestehende Partnerschaft zwischen Kaluga und Suhl war eine Basis, die diese vertrauensvolle Begegnung „vor Ort“ ermöglichte, betonte Dr. Martin Kummer, Vorstandsmitglied der Stiftung und Landesvorsitzender der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen. Experten aus Thüringen, unter ihnen die Landtagsabgeordnete Karola Stange (Die Linke), Robert M. Montag (FDP-Vorsitzender Wartburgkreis), Marion Peters (Stadtverwaltung Erfurt), Renate Kremser (Behindertenbeauftragte der Stadt Suhl), Michael Linß (Rechtsanwalt, Präsident des Behindertensportverbandes Thüringen e.V.), Falk E. Wenzel (Thüringer Landesverwaltungsamt) und Michael Hasenbeck (Max-Zöllner-Stiftung, Weimar) sowie der Region Kaluga diskutierten zwei Tage über Erfahrungen mit der Umsetzung der UN-Konvention. Pavel Samylov, Direktor der Akademie verwies auf die besondere Bedeutung des Treffens auch für die Verbände der Region.

Elternvertreter

In der Diskussion melden sich auch Elternvertreter teils kritisch zu Wort

 

 

Welche Herausforderungen eine alle gesellschaftlichen Bereiche erfassende Inklusion in der Region Kaluga und Thüringen bedeutet, wurde durch wechselseitige Referate und anschließende Diskussionen deutlich. Schwerpunkt war die Umsetzung der Inklusion durch staatliche Stellen und in der Wirtschaft. Die Vizeministerin für Familie, demografische und soziale Politik der Region Kaluga, Tatjana Romanova, gab einen Überblick über die Realisierung des Programms "Zugängliche Umgebung" in der Region. Die offene Diskussion mit engagierten Elternvertretern zum Sinn von Niederflurbussen im öffentlichen Nahverkehr bei gleichzeitig fehlenden Möglichkeiten für Menschen mit Handicap ihre Wohnungen zu verlassen, überraschte die deutsche Delegation ebenso, wie die klaren Vorstellungen etwa zur Barrierefreiheit in Kinderreinrichtungen, Schulen und im Beruf. Auch zu inhaltlichen Fragen von Bildungs- und Rehabilitationsangeboten, erfolgte ein lebhafter Austausch. Dabei standen Fragen zur Qualifikation von künftigen Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung, die Entwicklung von schulischen und sportlichen Aktivitäten sowie die finanziellen Möglichkeiten im Mittelpunkt. Mit dem Schulleiter des staatlichen Rehabilitations- und Ausbildungszentrums Kaluga, in dem vor allem Jugendliche mit unterschiedlichsten Behinderungen unterrichtet werden, konnten bei einer Schulbesichtigung Perspektiven der schulischen Inklusion diskutiert werden. Olga Chomutova, stellvertretende Direktorin der Akademie brachte als Fazit ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass weitere gemeinsamen Vorhaben folgen. Neben einer sozialwissenschaftlichen Studie sind Praktika in Thüringen zum Thema Inklusion, wie auch die gemeinsame Gestaltung eines "Tages der Selbsthilfe“ in Kaluga im 2. Halbjahr 2013 geplant.

Erfurt/Weimar, den 30. Mai 2013

G.R. Guttsche/M. Hasenbeck

Eröffnung Samylov Romanova Diskussion Diskutanten Organisatoren Vor der Haustür Gruppenbild Markttreiben

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Fotos: privat /

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