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Weimarer Freundinnen berichten von einer Reise ins Baltikum

"Global denken, lokal handeln"- so funktioniert Brückenbauen

"Die Fäden einer dreihundertjährigen Geschichte, die Deutsche und Russen in Europa verbinden, dürfen nicht durchtrennt werden"

 

Besuch im Baltikum LUPE

 

Ende Juli 2024 reiste eine Gruppe Weimarer Mitglieder der Freundschaftsgesellschaft ins Baltikum. Estland, Lettland  und Litauen waren die Stationen die die Gruppe bereiste, unterstützt und gefördert durch die Stiftung Westöstliche Begegnungen, um weitere Kontakte zu freundschafttlichen Begegnungenzu knüpfen. Der Weimarer Delegation gehörten an Jutta Rosette, Rita Seifert, Heidrun Sedlacik und Tamara Jeliaskova. Sie alle sind Mitglieder der Deutsch- Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen e.V., die seit einem Vierteljahrhundert besteht.

Zuvor waren litauischer Gäste, aus dem Puschkin-Literaturmuseum in Vilnius, das jetzt offiziell Landgut Markučiai Museum heißt, zu einem Aufenthalt in Weimar. Die litauischen Freundinnen besuchten Weimar und Erfurt und führten Gespräche mit Landtagsabgeordneten des Thüringer Landtages.

Da sich der Geburtstag des Dichters Alexander Puschkin in diesem Jahr zum 225. Mal jährt, war es nur folgerichtig die litauischen FreundInnen erneut zu besuchen. Gleichzeitig erschien es sinnvoll, kulturelle Kontakte mit anderen baltischen Ländern zu knüpfen. "So sind  wir in Tallinn gelandet, und dann erwartet uns Tartu in Estland. Danach werden wir nach Riga und von dort nach Vilnius fahren", erklärte Tamara Jeliaskova. 

 

Über den Besuch wurde in der lokalen Presse informiert und wir bringen Ausschnitte  aus dem umfangreichen Reiseprogramm.  In Tallinn wurden die deutschen Gäste von der Puschkin-Gesellschaft beherbergt, die ein Treffen mit ihnen im Russischen Museum Tallinn organisierte.

Weimar war Teil der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland. In diesem Gebiet entstand eine Massenorganisation, die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, die es sich zur Aufgabe

machte, gemeinsame kulturelle und sportliche Veranstaltungen zu organisieren, was den Beginn der Entwicklung der Beziehungen zwischen den Ländern nach dem Krieg darstellte.

"Was die derzeitigen deutsch-russischen Freundschaftsgesellschaften in Deutschland betrifft, so sind sie die Erben dieser Beziehung", bemerkte Tamara. – „Die meisten ihrer Mitglieder sind Deutsche, die die kulturellen Beziehungen zu den Russen und zu Russland aufrechterhalten wollen. Dieses Bestreben wird durch das 1949 errichtete Puschkin-Denkmal in Weimar unterstrichen, obwohl der russische Dichter, wie wir wissen, nie in unserer Stadt gewesen ist."

Und Heidrun Sedlacik fügte hinzu: Unsere Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft organisiert neben verschiedenen internationalen Projekten, jährlich  am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus,  Veranstaltungen, die dem Ende des Zweiten Weltkriegs gewidmet sind. Die gleiche Aufmerksamkeit gilt dem 22. Juni, als Tag des räuberischen Überfalls Hitlerdeutschkands auf die Sowjetunion. Das letzte Mal, als die Gesellschaft diesen Tag feierte, nahmen Journalisten und Schriftsteller aus Moskau und St. Petersburg an einem Online-Treffen teil. All das sind West-Ost-Wege des kulturellen Dialogs, welche von der Freundschaftsgesellschaft gepflegt werden

 

„Natürlich gibt es in Buchenwald jedes Jahr Veranstaltungen, zu denen ehemalige Häftlinge, die heute noch leben, eingeladen werden", so Heidrun weiter. - Auch der Tag der Kosmonauten, der durch Juri Gagarin, der 1961 als erster Mensch den Weltraum betrat, in den internationalen Kalender aufgenommen wurde, ist nicht vergessen. In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt, die der erste Kosmonaut einst besuchte, steht ein Denkmal für ihn, und in der Regel finden dort auch Veranstaltungen zu diesem Anlass statt. Die grösste Verkehrsmagistrale in Erfurt trägt seit 60 Jahren den Namen von Juri Alexejewitsch Gagarin, ein Jubiläum, welches im Oktober mit einem Festakt begangen wird.

 

Heidrun Sedlacik verwies auch auf Tradtionen, die in Weimar begründet wurden und nannte als Beispiel das 100 jährige Bauhausjubiläum, welches man in Deutschland im Jahre 2019 feierte. Die berühmte Bauhaus-Schule für Bauwesen und künstlerische Gestaltung, die einen revolutionären Einfluss auf die Architektur und das Design des 20. Jahrhunderts hatte, wurde in Weimar gegründet. Das Bauhaus-Museum der Stadt zeigt die Schätze der weltweit ältesten Sammlung von Objekten aus dieser Schule.
"2019 konnten wir Moskau und Perm besuchen und die Spuren einiger ehemaliger Bauhaus-Schüler verfolgen, die in die Sowjetunion gekommen waren", erzählt Heidrun Sedlacik. – „Vieles von dem, was unsere Gesellschaft tut, ist dank der Unterstützung der gemeinnützigen Stiftung West- Östliche-Begegnungen möglich.

Dank ihr haben wir insbesondere zwei Projekte mit Kollegen aus Litauen und Georgien erfolgreich durchgeführt."

 

Weitere Informationen können hier abgerufen werden>>>

 

Text: Günter R. Guttsche unter Verwendung von Presseveröffentlichungen

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