Die 3.Spalte - Termine
Stand: 2023-11-14
Unsere Termine im zweiten Halbjahr 2024
Monat Oktober 2024
Samstag, 19. Oktober 2024, 14.00 bis 16.00 Festsaal der Erfurter Rathauses - festliche Veranstaltung
„Der Juri-Gagarin Ring wird 60 Jahre alt!" - aus Anlass der Namensverleihung im Jahre 1964
Monat November 2024
Mittwoch. 13.11. 2024, 16.00 Uhr, - Stammtisch zum Thema: " Wohin entwickelt sich die Kaukasusrepublik Georgien nach den Parlamentswahlen?" Achtung ! Wegen des großen Interessses findet der Stammtisch diesmal im Zentrum für Intergration und Migration (ZIM) in der Rosa-Luxemburg-Strasse 50 (rotes Gebäude,2. Etage) statt. Gäste sind willkommen, Eintritt frei.
Die Stiftung West-Östliche Begegnungen organisiert, gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amts, ein Partnerschaftsforum Deutschland-Zentralasien vom 25. bis 27. November 2024 in Berlin.
Aktuelle Links:
- Stiftung West-Östliche Begegnungen >>>
- Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften e.V. (BDWO) >>>
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- Brandenburgische Freundschaftsgesellschaft e.V. >>>
- Deutsch-Russländische Gesellschaft Wittenberg e.V. >>>
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Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Art.5,1)
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“
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RUSSLAND - DEUTSCHLAND: SCHICKSALSWEGE
Im Jahr 2012 begeht Russland ein denkwürdiges Datum seiner Geschichte: vor 200 Jahren fand der Vaterländische Krieg von 1812 statt. Die besondere Aufmerk samkeit wird jenen Orten und Denkmälern gelten, die mit diesen heroischen Ereignissen verbunden sind. Das Gebiet Moskau, insbesondere der Kreis Moshaisk, ist besonders reich an Denkmälern. Gerade dort befindet sich Borodino – jener Ort, wo Anfang September 1812 die Generalschlacht zwischen der russischen und französischen Armee stattfand. An jedem ersten Sonntag im September wird jetzt in Russland der Tag von Borodino oder der Tag des militärischen Ruhmes begangen.
Einen Monat nach dem Eindringen der napoleonischen Armee in Russland am 12. (24. neuen Stils ) Juni 1812 wurde im ganzen Land die Aufstellung einer Volkswehr verkündet. Es war wirklich ein Vaterländischer Kriegt. An ihm nahmen an der Seite Russlands aber nicht nur Russen teil. Auch viele Deutsche. Näheres hierzu erzählt nun der leitende wissenschaftliche Mitarbeiter des Staatlichen Museumsreservats in Borodino Wladimir Uschakow:
„Die Russische Armee war im Vaterländischen Krieg von 1812 tatsächlich multinational. Schauen wir uns ihren Bestand an Offizieren und Generälen an, so waren darunter auch viele deutsche Namen anzutreffen. So war es seit den Zeiten Peters des Ersten, der das ‚Fenster nach Europa‘ aufgestoßen hatte. Daraufhin kamen viele Ausländer nach Russland, darunter auch Deutsche. Katherina die Zweite hatte ebenfalls Deutsche eingeladen, die russischen Lande zu besiedeln. Seitdem nehmen die Deutschen in den verschiedensten Sphären am Leben des Russischen Reiches teil.
Der Generalstabschef in der russischen Armee Kutusows war Leonti Benningsen (Graf von Bennigsen). Er nahm an der Schlacht bei Borodino teil und wurde mit dem Orden des heiligen Wladimir erster Klasse ausgezeichnet. Die vierte Infanteriedivision befehligte Prinz Eugen von Württemberg. Der russische General der Infanterie Karl Wilhelm von Toll wurde 1812 zum Generalquartiermeister der 1. Armee ernannt und blieb bis zum Rückzug der Russen aus Moskau auf seinem Posten. Später war Toll der Generalquartiermeister der Hauptarmee. Und alle Ereignisse des Vaterländischen Krieges von 1812, ab dem 6. Oktober, geschahen unter seiner unmittelbaren und recht wirksamen Beteiligung. Im Jahr 1814 nahm der General an den Kämpfen bei Brienne und Paris teil. Und es war auch General von Toll, der die Position bei Borodino für Kutusow ausgewählt hatte. In der russischen Armee dienten viele Deutsche. Ihren Namen begegnet man auch auf den Denkmälern, die auf den Feldern bei Borodino aufgestellt wurden. Viele Deutsche wurden mit russischen Orden und Medaillen ausgezeichnet, da sie Russland treu und ehrlich gedient haben.“
Im Gebiet Moshaisk gibt es viele Orte, die mit deutschen Familiennam en verbunden sind. Ein solcher Ort ist der Landsitz Krasnowidowo, den ein russischer Unternehmer Ende des 19. Jahrhunderts besaß. Das war Karl Otto Georg von Meck, ein Mitbegründer des russischen Eisenbahnwesens. 1878 ließ er dort den Landsitz Krasny dwor errichten. Aus eigenen Mitteln ließ er dort auch die Alexander-Newski-Kirche erbauen. Leider ist sie nicht erhalten, denn im Zusammenhang mit dem Anstauen der Moskwa zum Moshaisker Stausee musste sie abgerissen werden. Nach dem Tode des von Meck führte seine Witwe Nadeshda Filaretowna von Meck sein Werk weiter. Sie ist als Mäzenin bekannt, die dem Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski eine wertvolle Unterstützung erwies. Seine Söhne, darunter vor allem Nikolai Karlowitsch, spielten eine große Rolle bei der Entwicklung des russischen Eisenbahnwesens. Die Familie von Meck wurde auch eine „Dynastie von Eisenbahn-Königen“ genannt. Das waren reiche Leute, die nicht nur in der Wirtschaft Russlands, sondern auch in dessen gesellschaftlichem und kulturellem Leben aktiv waren.
„Insgesamt“, so fährt der Historiker Uschakow fort, „schaut man sich die russische Geschichte aufmerksam an, so tauchen viele deutsche Namen auf. Die Deutschen bekleideten verantwortungsvolle Ämter im Russischen Reich im 18. und 19. Jahrhundert. Sie waren Grundbesitzer, unter ihnen gab es viele Vertreter der technischen Intelligenz. Natürlich, das 20. Jahrhundert war in unserer Geschichte äußerst tragisch. Es brachte unsere Völker auseinander, und die Jahre des Zweiten Weltkrieges wirkten sich natürlich auf unsere Beziehungen aus. Aber diese Zeiten sind vorbei, jetzt kommen Vertreter Deutschlands zu uns ins Gebiet Moshaisk, wo bis ins Jahr 1943 schwere Kämpfe tobten. Sie nehmen an unseren wissenschaftlichen Konferenzen teil. Zum Beispiel kommen alljährlich Vertreter des Kulturzentrums Leipzig zu uns, um Vorträge auf diesen Konferenzen zu halten. Das Schicksal führt uns demnach zusammen, dann trennt es uns, um uns erneut zusammenzuführen. Nun leben wir bereits im 21. Jahrhundert, und die Menschen haben ihre Schlussfolgerungen gezogen, umso mehr, wo es in der Geschichte unserer bilateralen Beziehungen sehr viele positive Beispiele gibt.“
Dort, wo seinerzeit Kämpfe tobten, werden jetzt militärhistorische Rekonstruktionen der vergangenen Ereignisse veranstaltet. Die Vorbereitung auf das 200-jährige Jubiläum des Vaterländischen Krieges von 1812 ist in vollem Gange. Die Denkmäler werden restauriert, es werden neue Straßen und Hotels erbaut, denn zu den Feierlichkeiten erwartet man viele Gäste aus ganz Russland und aus dem Ausland. Das Interesse ist enorm. Und das ist kaum erstaunlich, denn es steht ein umfangreiches Programm bevor, darunter auch eine Rekonstruktion der Schlacht bei Borodino. An ihr werden Mitglieder europäischer militärgeschichtlicher Klubs teilnehmen.
„Ein Projekt der bevorstehenden Feierlichkeiten ist die Anlage eines Gedenkparks ‚Gegen Russland kämpfte ganz Europa‘“, erzählt Larissa Beresewaja, die stellvertretende Leiterin der Kreisverwaltung Moshaisk, und fährt fort: „Hier werden Granitobeliske mit der Aufzählung aller Militärverbände aus Europa aufgestellt, die an der Schlacht bei Borodino teilgenommen haben. Auf diese Art und Weise wollen wir das Andenken jener ehren, die vor 200 Jahren auf den Feldern bei Borodino ihr Leben gelassen haben.“
Am 22. Juni 1812 setzte ein großer Teil der „Großen Armee“ Napoleons, etwa 400 000 Mann, über den Fluss Memel über – in der Nähe der heutigen Stadt Kaunas. Etwa 200 000 Angehörige dieser Armee überquerten den Fluss nahe der Stadt Tilsit – heute ist das die Stadt Sowjetsk im Gebiet Kaliningrad. Die Deutschen bildeten etwa die Hälfte dieses Truppenverbandes. Insgesamt wurden im Rheinbund auf Befehl Napoleons etwa 120 000 Soldaten und Offiziere rekrutiert.
Am 5. September näherte sich die französische Armee auf dem Wege nach Moskau der Ortschaft Borodino. Die russische Armee hatte hier Erdbefestigungen errichtet. Am 7. September 1812 kam es dann zu erbitterten Gefechten. Die Württemberger wurden zur Erstürmung der Stellungen der russischen Truppen Bagrations in den Kampf geführt, die 30 000 Mann verteidigten. Die russischen Verluste in der Schlacht bei Borodino erreichten nach verschiedenen Angaben insgesamt 45 000 bis 58 000 Mann, darunter 23 Generäle. Es wurden nur 2 000 Mann gefangengenommen. Die französische Seite verlor insgesamt 28 000 bis 30 000 Mann, darunter 43 Generäle. Das war die blutigste Schlacht des 19. Jahrhunderts, obwohl es dabei keinen klaren Sieger gab.
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