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Erneutes Schreiben des Herrn Stiehler

Betreff: Russische Freundschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Kummer,

ich wende mich an Sie als Vorsitzender der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft Thüringen. In meiner Mail an Sie vom 02.04.2022 habe ich Ihnen mitgeteilt, dass mir in dem Artikel im "Freien Wort" vom 01.04.2022 über eine Stellungnahme der „hiesigen Ortsgruppe der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft" eine eindeutige Ablehnung des völkerrechtswidrigen Krieges von Russland gegen die Ukraine und eine eindeutige Zustimmung zu den Wirtschaftssanktionen vieler demokratischer Staaten fehlt. Am 04.04.2022 erhielt ich eine Antwort auf meine Mail an Sie von Herrn Neues. Statt, wie von mir erwartet, sich eindeutig gegen den Krieg und den dafür Hauptverantwortlichen Herrn Putin und für die Wirtschaftssanktionen zu positionieren hat er mir ein Gespräch „ zur Ausräumung möglicher Missverständnisse... „ angeboten. Ich habe mit meiner Mail vom 04.04.2022 dieses Gesprächsangebot mit dem Hinweis auf die von mir erbetene eindeutige Ausräumung von Unklarheiten in der Stellung der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft zum Krieg von Russland gegen die Ukraine mit allen von Russland zu verantwortenden Gräueltaten abgelehnt.
Ich habe Herrn Neues mitgeteilt:" Ich erwarte von den Vertretern der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft Südthüringen und dem Landesverband Thüringen eine schriftlich eindeutige Verurteilung des völkerrechtswidrigen Krieges von Russland in der Ukraine, die Verurteilung von Putins als Kriegsverbrechen, die Verurteilung der Tötung und der Morde an der Zivilbevölkerung .... „
Um sicher zu gehen, dass die Zurückhaltung in der Verurteilung des Krieges von Russland gegen die Ukraine und die Ablehnung der Wirtschaftssanktion durch die Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft versehentlich geschehen ist, oder von der Presse falsch dargestellt wurde, habe ich Herrn Neues in meiner Mail vom 04.04.2022 gebeten meine darin aufgeführten Erwartungen eindeutig zu bestätigen. Zur Untermauerung der von Russland ausgehenden Vernichtung in der Ukraine haben ich Ihnen einige Artikel in den Anhang gelegt. Ich muss feststellen, dass ich bis heute keine Stellungnahme der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft erhalten habe. Somit schlussfolgere ich, dass die Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft Südthüringen und der Landesverband dazu nicht bereit sind. Sondern den Krieg Russlands gegen die Ukraine gut heißen, hinter Putins Argumente für den Krieg und seine weiteren Ziele stehen: Vernichtung der „Naziregierung und des Nazivolkes" in der Ukraine, Auslöschung der Ukraine und der Bevölkerung als eigenständiges Land, den Ausbau der Diktatur von Putin in Russland, die Gleichschaltung von Recht und Presse im Interesse des Diktators, die Androhung von weitern Kriegen gegen demokratische Staaten und die Schaffung eines neuen Großrussischen Reiches - zur Zielerreichung auch die Anwendung von Atomwaffen. Sollte das zutreffen, dann steht die Deutsch Russische Freundschaftsgesellschaft für mich eindeutig außerhalb der demokratischen – und freiheitlichen Grundordnung, welche Gott sei Dank in Deutschland gilt. Für den Fall, dass die Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft, trotz meiner scharfe Kritik weiterhin den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine mit all den unmenschlichen Auswirkungen, die diktatorische Politik in Russland mit allen negativen Auswirkungen auf die Pressefreiheit und faire Gerichtsbarkeit und das Großmachtstreben von Putin, der Regierung, des Militärs und leider auch einem großen Teil der russischen Bevölkerung mit der Gefahr des Krieges gegen weiter demokratische Staaten und die Androhung der Anwendung von Atomwaffen nicht eindeutig ablehnen, werde ich den Vorgang öffentlich machen.
Es grüßt Sie freundlich
(Ohne Name und Unterschrift)
Beigefügt sind dem Brief noch Anlagen im Doc Format
Originale sind bei der Redaktion einsehbar.
In einer demokratischen Verfasstheit sind Dialoge und Toleranz unabdingbar. Toleranz bedeutet, andere Standpunkte und Lebensweisen zu akzeptieren und andere Meinungen zuzulassen. Gelebte Toleranz in einer Demokratie bedeutet aber nicht nur, andere Auffassungen zu dulden, sondern auch, dass wir aufeinander zugehen und auch andere Meinungen kennenlernen. Gleichzeitig wollen wir die Diskussion zu diesem brisanten Thema anregen und verweisen in diesem Zusammenhang auf die Erkärung des Landesvorstands der DRFG vom 26.02.2022, denn jeder Dialog ist wertvoll! 

Am 26. Februar 2022 veröffentlichte die Zeitung für Südthüringen "Freies Wort" ebenfalls ein Interview mit dem Landesvorsitzenden der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen e.V- Herrn Dr. Martin Kummer.


Die Red.

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