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Vermächtnis von Buchenwald auf ewig wach halten!

 

Am Dienstagabend, den 11. April 2017 empfingen wir einige Überlebende des NS-Konzentrationslagers Buchenwald mit ihre Begleitung und interessierten Bürger*innen in Weimar West.

Nach der Begrüßung sang der Internationale Frauenchor Lyra drei Lieder in russischer Sprache, was zum Mitsingen einlud, da bekamen einige Anwesende Gänsehaut.

Vermächtnis von Buchenwald2017-1 Vermächtnis von Buchenwald2017-2 Lupe

Die Deutsch Russische Freundschaftsgesellschaft in Thüringen e.V (DRFG e.V.), Ortsgruppe Weimar mit Beteiligung der VVN/ BdA Gruppe und der PDL hatten dazu eingeladen.

Frau Waltraud Teichmann von der DRFG e.V. leitete die Veranstaltung ein mit Brechts Worten: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ Seit fünfzig Jahren kennen die Deutschen diesen Satz von Bertolt Brecht, aber viele haben davon nichts gelernt. Deshalb fordert Sie, die Erinnerung an die Verbrechen und die Opfer des Nationalsozialismus weiter wachzuhalten.

Sie begrüßte die Entscheidung der Zeitzeugen Éva Puzstai aus Ungarn, Gilberto Salmoni (Italien), Naftali Fürst (Israel), und Günter Pappenheim (Deutschland), welche in Buchenwald symbolisch die Verantwortung für das jährliche Gedenken an die nachfolgenden Generationen übertrugen .

Die zuständige Hausherrin Pfarrerin Karin Krapp erinnerte an Pfarrer Paul Schneider, dem "Prediger von Buchenwald" und an sein Vermächtnis, welches hier wach gehalten wird.

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Apostelgeschichte 5,29. Den Jesus predigte „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ Matthäus 22,34–40 . Dessen Glaubenskraft und Mut konnten die Nazis auch in der Einzelhaft im Konzentrationslager Buchenwald nicht brechen. Er wurde am 18. Juli 1939 im Lager ermordet. Vier große Wandbehänge in den Kirchenjahresfarben, das Altarkreuz und eine Skulptur der Holzbildhauerin Elly-Viola Nahmmacher beziehen sich auf Paul Schneider und das Konzentrationslager Buchenwald.

Nach ausführlicher Diskussion mit den Zeitungszeugen und ihrer Begleitung wurde ihr entsetzen hörbar, dass auch in ihrer Heimat durch die veränderte politische Situation erneut die Nazis um Einfluss ringen. Gemeinsam müssen wir die Erinnerung an die Verbrechen und die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten. Da die Abfahrt der Gäste bereits am Mittwoch früh geplant war, blieben viele Fragen offen, aber gemeinsam bekräftigten wir unsere Anstrengungen zur Entlarvung der faschistischer Tendenzen in unseren Ländern. Waltraud Teichmann bedankte sich bei den Zeitzeugen und ihrer Begleitung und war zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr diese sachliche, kritische und optimistische Diskussion, besonders auch mit Vertretern der jüngeren Generation fortführen werden.

Text und Fotos: Heidrun Sedlazek

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