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Offener Brief an Ministerpräsident Bodo Ramelow

Eichsfelder Ortsgruppe hat einen Offenen Brief an die Staatskanzlei verfasst.

 

 

Offener Brief

 

Wie uns Petra Welitschkin von der Ortsgruppe Eichsfeld mitgteilt hat,  sind die Mitglieder der erst kürzlic gegründeten neuen Ortsgruppe Eichsfeld mit einem Offenen Brief an die Öffentlichkeit getreten.

In großer Sorge wenden sich die Mitglieder aus Heiligenstadt an Bodo Ramelow. 

Sie unterstützen alle Bemühungen der Politiker aus der jetzt für die internationale Politik und ihre Eliten eingetretenen Sackgasse wieder herauszufinden, ohne großartigen Gesichtsverlust hinzunehmen.

Sie weisen daraufhin, dass der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen mit seiner Zustimmung zur Lieferung deutscher schwerer Waffen und der geplanten Nato Erweiterung mit Finnland und Schweden  seine bisherige Haltung als Kriegsgegner aufgegeben habe.

 

Denn die bisherige Politik der Sanktionen und der Lieferung immer gefährlicher todbringender Waffen scheint sich in eine aussichtslose Situation hineinzumanövrieren. Was ist die Einheit und Geschlossenheit der NATO Staaten wert, wenn die Gewalt zwischen  Russland und der Ukraine eskaliert und immer mehr Waffen den Krieg zwischen beiden Ländern mit tausenden von Opfern verlängern und die Welt in einen Dritten Weltkrieg hineinmanövriert wird. Der Brief endet mit der Forderung,"Machen Sie sich für internationale, vor allem aber bilaterale Friedens-Verhandlungen Ukraine-Russland stark, um nicht mitschuldig an einem dritten Weltkrieg zu werden.

Lesen Sie nun den Wortlaut des Offenen Briefes 

 

Heilbad Heiligenstadt, 26. Mai 2022

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Ramelow,

Mit Ihrer Zustimmung zur Lieferung deutscher schwerer Waffen haben Sie Ihre Haltung als Kriegsgegner aufgegeben. Mehr noch: Durch Ihre Sprachlosigkeit zum beabsichtigten NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens überlassen Sie die komplette Anti-Kriegs-Diskussion der AfD.

Zur geschichtlichen Erinnerung: Finnland hat Mitte des 20. Jahrhunderts 3 Kriege geführt, 2 davon mit Unterstützung Schwedens.

Im Winterkrieg von November 1939 bis zum 13. März 1940 eroberte die Sowjetarmee entsprechend des Hitler-Stalin-Abkommens Teile Kareliens als Schutzzone für Leningrad. Im Friedensvertrag von Moskau büßte Finnland zwar Teile Kareliens ein, bewahrte aber seine Unabhängigkeit.

Im Fortsetzungskrieg ab dem 22. Juni 1941 erkämpfte sich Finnland Territorien zunächst zurück. Es folgten 3 Jahre Stellungskrieg. Nach einer Großoffensive der Sowjetarmee im Juni 1944 folgte ein Waffenstillstand, der durch den Friedensvertrag von 1946 (Pariser Abkommen) die heutigen Grenzen festlegte.

Von September 1944 bis April 1945 kämpften dann finnische Truppen an der Seite der Sowjetarmee im „Lapplandkrieg“ gegen das deutsche Nazi-Reich. 

Nimmt man die angekündigte Lieferung deutscher Waffen an Kiew und die geplante NATO-Mitgliedschaft Finnlands zusammen, entsteht für die russische Seite ein entsetzliches, bedrohliches Bild.

Der zu liefernde Flak-Panzer Gepard ist ein technisch hoch modifiziertes System. Es wird nicht ausbleiben, dass zu Wartung und Ausbildung von Personal Bundeswehrsoldaten/-ingenieure ins Kriegsgebiet reisen. Dadurch wird Deutschland Kriegspartei.

Tritt Finnland der NATO bei, stehen NATO-Armeen nur 60 km vor St. Petersburg. Der jetzige Gas-Stopp Russlands an Finnland beweist, dass Russland diese Provokation nicht hinnehmen wird. Russland muss ganz einfach revanchistische Bestrebungen fürchten, die die seit 1946 stabile Grenze in Frage stellen.

Somit schürt auch Ihre Haltung als Ministerpräsident die Gefahr eines dritten Weltkriegs, dessen Ursache die unerbittliche, einseitige Haltung der NATO und der EU pro Ukraine, kontra Russland sein wird.

Herr Ministerpräsident, es ist egal, wer bei einem Atomkrieg zuerst den „roten Knopf“ drückt.

Danach wird es auch für Sie nichts geben, was zu regieren ist.

Eine Lösung, ein Ende dieses Krieges, kann nur auf der Grundlage von Verhandlungen OHNE Drohgebärden erreicht werden.

Herr Ministerpräsident, nehmen Sie deshalb Ihre Zustimmung zu Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine zurück. 

Nutzen Sie Ihre politische Stimme, um den Beitritt Finnlands und Schwedens zumindest bis zum Ende des aktuellen Krieges zu verhindern.

Machen Sie sich für internationale, vor allem aber bilaterale Friedens-Verhandlungen Ukraine-Russland stark, um nicht mitschuldig an einem dritten Weltkrieg zu werden. 

Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft in Thüringen e.V. / Ortsgruppe Eichsfeld

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