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Maria-Pawlowna-Gesellschaft e.V. lud zu Besuch ins Gothaer Schloss Friedenstein ein

Exkursion nach Gotha am 11. Oktober 2022

Gern folgten wir der Einladung der Maria-Pawlowna-Gesellschaft e.V. nach Gotha zur Besichtigung des Schlosses Friedenstein. 
Von der Kunsthistorikerin Anastasia Yurchenko erfuhren wir, dass im Frühjahr 1945 die Herzogliche Familie viele Kunstgegenstände nach Coburg ausgelagert hatte, denn während der US Besatzung kam es zu Plünderungen und Diebstählen von der Bevölkerung und Mitarbeitern im Schloss. 1946 wurde die Sammlung als Reparationsleistung nach Moskau abtransportiert, heute sind von dort zirka 85 Prozent erneut zurück nach Gotha. 
Das herzogliche Museum Gespräch mitMuseumsdirektor LUPE
In der Ausstellung „Luxus, Kunst und Phantasie – Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg als Sammler“ berichtete uns der Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Dr. Tobias Pfeifer-Helke seine aktuellen Probleme betreffend der Zusammenarbeit mit dem Puschkin Museum in Moskau. Seine Botschaft: „Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen nicht“! 
Seit 2010 intensivierten sich die Kontakte zwischen Gotha und Moskau. Dabei entstand die Idee gemeinsamer Ausstellungsprojekte. Zuerst fand 2016 in Moskau die Ausstellung „Die Cranach-Familie – Zwischen Renaissance und Manierismus“ statt. Höhepunkt der Ausstellung waren die Werke aus Gotha und zwar sowohl die seit 1946 dorthin verbrachten, wie ein Teil der heute in Gotha befindlichen Hauptwerke, ergänzt um Graphiken. 
Die Ausstellung kann leider nicht in Deutschland gezeigt werden. Um aber dennoch die Verbundenheit zwischen den beiden Museen und den beiden Ländern zum Ausdruck zu bringen, fand eine Sonderausstellung „Das Puschkin-Museum Moskau zu Gast – Meisterwerke der französischen Kunst“ 2017 statt. 
Meisterwerke der französischen Malerei – darunter von François Boucher, Claude Lorrain, Nicolas Poussin, Hubert Robert, Charles Le Brun und Jacques-Louis David konnten die Besucher bewundern. Viele der Gemälde waren dabei noch nie in Deutschland gezeigt worden. 
Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft von Sigmar Gabriel, Bundesminister des Auswärtigen Amtes, der sich über das Projekt wie folgt äußerte: „Gotha setzt mit diesem Projekt ein Exempel. Die Stadt hat bewiesen, was zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement erreichen können. Herausgekommen ist ein deutsch-russisches Ausstellungsprojekt, das man gar nicht genug würdigen kann.“ 
Der Stiftungsdirektor Dr. Tobias Pfeifer-Helke hat eine Vision: Wie sieht ein Museum 2027 aus? 
„Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha wird einen Großteil der Prozesse digital abwickeln, wird ein Ort des offenen Austauschs sein, der Begegnungen und der Diskussionen über Fragen, die nicht nur Thüringen, sondern die Welt bewegen. Wir veranstalten Ausstellungen in Kooperation mit Museen auf allen Kontinenten. Im Park finden Picknicks statt, im Schloss kann man Räume anmieten, der Innenhof ist ein freundlicher, einladender Ort mit Veranstaltungen, Festen und Feiern. Wir begrüßen Besucher*innen und Forscher*innen aus der ganzen Welt.“
Wir wünschen Dr. Tobias Pfeifer-Helke viel Kraft um seine Ideen umsetzen zu können und bedanken uns herzlich bei der Kunsthistorikerin Anastasia Yurchenko und der Präsidentin der Maria-Pawlowna-Gesellschaft Dr. Irina Tschistowskaja, die diesen Gedankenaustausch auch weiter fortsetzen möchten.
Heidrun und Stanislav Sedlacik, Waltraut Teichmann, Tamara Jeliaskova, Jury Romanov
DRFG Thüringen e.V.

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