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Unter den Klängen des Trauermarsches "Unsterbliche Opfer"  begann die diesjährige Ehrung auf dem Hauptfriedhof.

Vor 68 Jahren hatte das Schlachten in Europa ein Ende. Sechs Jahre dauerte der Zweite Weltkrieg – begonnen mit dem deutschen Überfall auf Polen, standen erst Europa und dann weite Teile der Welt in Flammen. In Brand gesetzt vom Wahn der Nationalsozialisten, ihrer Militärmaschinerie und von Millionen williger Mitläufer. Beendet von einer Allianz aus Sowjetunion, Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und vielen weiteren Nationen. Etwa 60 Millionen Menschen kostete der Zweite Weltkrieg das Leben. Darunter über sechs Millionen Jüdinnen und Juden aus Europa – vergast, erschlagen, erschossen, industriell gemordet. Darunter mehr als 25 Millionen Menschen aus der Sowjetunion – Soldaten, Zwangsarbeiter, Zivilisten. Darunter auch sieben Millionen Deutsche.

8.MaiErfurtFotos: J.Spilling

 

Mit diesen Worten wandte sich der Landesvorsitzende der Deutsch - Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen, Dr. Martin Kummer am 8.Mai 2013, an die mehr als einhundert Erfurter Bürgerinnen und Bürger, die sich zum Gedenken an das Kriegsende am Sowjetischen Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof versammelt hatten.

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Herzlich begrüsste der Landesvorsitzende im Namen des Thüringer  VVN-Bund der Antifaschisten der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft und unserer Gesellschaft  Vertreter der im Landtag und im Stadtparlament vertretenen Parteien und Organisationen. Unter ihnen den Thüringer Justizminister Holger Poppenhäger, den Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Andreas Bausewein , Landtagsabgeordnete der Partei die Linke, der SPD und weiterer Parteien.

In ihrer Rede verwies MdL Karola Stange (Die Linke) darauf, dass "nach dem 8. Mai 1945 auf den Trümmern Europas  eine neue Epoche begann, eine Epoche des Friedens, der Aussöhnung und der Verständigung zwischen den Völkern. Der Aufbruch in die neue Zeit begann mit der Kapitulation Nazideutschlands am 8. Mai 1945. Das ist der Tag der Befreiung. Jeder 8. Mai in jedem Jahr ist ein Tag, um Danke zu sagen.". Im weiteren Verlauf ging die Rednerin auf die aktuellen Ereignisse der letzten Zeit ein und rief aus: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“ – dieser Satz aus dem Epilog von Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, einer Parabel auf Hitler, stimmt leider bis heute. Am Montag dieser Woche begann der Prozess gegen den NSU, gegen Beate Zschäpe und die Helfer jenes Trios, das über ein Jahrzehnt ungehindert durch Deutschland ziehen und zehn Menschen ermorden konnte, acht türkische Mitbürger, einen Griechen und eine deutsche Polizistin. Wir sind es den Opfern schuldig, dass der Prozess aufklärt – über das Versagen von Behörden und Ämtern, über die Rolle des Verfassungsschutzes. Dass der Prozess erklärt, wie so etwas möglich war. Und weil der Schoß noch fruchtbar ist, brauchen wir immer wieder sichtbares bürgerschaftliches Engagement. Was wir nicht brauchen, ist die Kriminalisierung antifaschistischen und antirassistischen Protestes.

Konsul Ulitin würdigte den Kampf der Angehörigen der Roten Armee, die im Verbund mit den Armeen der Anti-Hitler Koalition der faschistischen Bestie den Garaus machten und dafür sorgten dass der II. Weltkrieg sein Ende in Berlin fand. Da wo er mit dem Überfall auf Polen 1939  und der Sowjetunion im Jahre 1941 begann. Er sprach aus, was viele in dieser Stunde bewegte: Nichts und niemand soll je vergessen werden.

Der Liedermacher Gerd Krambehr begrüsste den Tag der Befreiung mit aufrüttelnden Liedern, teils in deutscher und in russischer Sprache gesungen. Ein zutiefst zu Herzen gehendes Gedicht trug unser Mitglied Stalin Polewoi vor, das in einer Bearbeitung von Dr. Weisskopf ins Deutsche übertragen wurde. Frau Elke Pudzuhn erinnerte an den Jahrestag der Selbstbefreíung des Konzentrationslagers Buchenwald, entscheidend  begünstigt durch den Vormarsch der amerikanischen Truppen in Thüringen. Eine weitere Bürgerin rief das Gedenken an die Wehrmachtsdesserteure in Erinnerung, deren Rehabilitation erst 2012 durch den Bundestag erfolgte. Auch ein spätes Eingeständnis der Bewältigung der Vergangenheit.

Unser Mitglied Herr Bruszis beschloss das Gedenken mit der Hoffnung, dass nie mehr ein Mensch die Schrecken eines Krieges erleben muss.

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