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„Anmaßung. Wie Deutschland sein Ansehen bei den Russen verspielt.“

Interview mit Alexander Rahr zu seinem neuen Buch

 

Anmaßung

 

Das folgende Interview mit Alexander Rahr entnahmen wir ungekürzt der Webseite Russland kontrovers >>>>

 

russland.NEWS: Im März erscheint Ihr neues Buch. Der Titel ist provokant: „Anmaßung. Wie Deutschland sein Ansehen bei den Russen verspielt.“ Ihre Kritiker werden sagen: Der umstrittene Russlandversteher hat mal wieder zugeschlagen. 

 

AR: Sehr viele Menschen in Deutschland finden es anmaßend, wie die deutschen Eliten die Russen ständig oberlehrerhaft zur Demokratie erziehen wollen. Auf der deutschen Seite spielen leider doppelte Standards eine unrühmliche Rolle. Die gewaltsame Trennung des Kosovo von Serbien sei keine Annexion, die Separation der Krim aber schon. Nawalny wird verteidigt, es rieselt Sanktionen gegen Russland. Wo aber bleibt die Verteidigung für Assange? Wo bleiben Sanktionen gegen Saudi-Arabien nach der bestialischen Ermordung des Oppositionellen Khashoggi? Eine NATO- und EU Erweiterung ist gut, ein Bündnis von Russland und Belarus schlecht. Russlands Hacker sind kriminell – die US-Abhöraktion gegen die Bundeskanzlerin ist dagegen Schnee von gestern. Der Westen hat immer Recht, weil er die höhere Moral hat. Russische Kritik am Westen ist immer nur Propaganda. Die Russen haben die Nase voll von dieser Arroganz und überlegen, die Beziehungen zur EU und Deutschland abzubrechen. Ich will das verhindern. In meinem Buch lege ich deshalb den Finger in die Wunde.

 

russland.NEWS: Moment, ihre Leser werden erstaunt zurückfragen, warum gerade Deutschland schuld sei am Bruch der bilateralen Beziehungen und nicht Russland. Russland habe doch, wird man Ihnen vorwerfen, sein Ansehen bei den Deutschen durch sein eklatantes Fehlverhalten ruiniert. 

 

AR: Ich freue mich riesig auf eine breite Diskussion darüber hierzulande. Wichtig ist, dass wir mit den Russen einen ehrlichen Dialog führen und nicht in Monologen verweilen. Unser historisch gewachsenes Verhältnis zu Russland steht vor einer Zerreißprobe. Im Jubiläumsjahr, an dem wir den 80. Jahrestag des barbarischen Hitler-Angriffs auf die Sowjetunion begehen, mit 27 Millionen toten Sowjetbürgern in vier Jahren, darf es niemals zu einem Bruch in den bilateralen Beziehungen kommen. Gut, dass der diesjährige Petersburger Dialog kurz vor diesem Erinnerungsdatum in Kaliningrad stattfinden soll. Es gibt mehr Bereiche, in denen wir zusammenarbeiten können, als explosive Schlachtfelder existieren. Das Buch ist ein Plädoyer für einen Neustart in den bilateralen Beziehungen, beispielsweise ein Green Deal. Umwelt- und Klimaschutz in Europa ist ohne Russland unmöglich.

 

russland.NEWS: Welche Ratschläge geben Sie noch in Ihrem Buch? Wie sollen die Deutschen mit Russland verfahren? 

 

AR: Die „Realos“ unter uns wollen eine pragmatische Zusammenarbeit mit Russland, einen Ausgleich von Interessen – ein Europa mit und nicht gegen Russland. Die „Fundis“ wollen Russland zur Demokratie erziehen, mit Moskau nur kooperieren, wenn die Russen westliche liberale Werte annehmen. Mein Beitrag zu den hitzigen Diskussionen: Ich vermittle die vielfältige russische Sicht auf uns Deutsche. In den westlichen Medien kommen Russen, mit Ausnahme von Regimekritikern wie Alexei Nawalny, ja kaum zu Wort. Nawalny unterstützen in Russland weniger als fünf Prozent. Warum interessiert uns nicht die Sicht des russischen Mainstreams? Der Leser wird das Buch mit Spannung lesen.

 

russland.NEWS: Mit Ihrem vorletzten Buch, dem Politroman „2054: Putin decodiert“, haben sie schon einmal erfolglos versucht, die deutsche Öffentlichkeit aufzurütteln und für russische Argumente zu sensibilisieren. Die deutschen Medien haben damals ihr Buch ignoriert. Wie kann Ihr neues Buch die falsche Erwartungshaltung gegenüber Russland verändern?

 

AR: Ich habe zahlreiche Umfragen zum Verhältnis der Russen zu Deutschland analysiert, einen historischen Abriss veröffentlicht, aus dem hervorgeht, wie sich das Verhältnis zwischen unseren beiden Völkern im Verlauf der letzten Jahrhunderte entwickelt hat. Das bilaterale Verhältnis ist von einer Art Hassliebe geprägt. Um das zu verstehen, muss man auf die russischen Literaturklassiker zurückgreifen. In diesem Jahr erinnern wir uns an den 200 Geburtstag von Fjodor Dostojewski. Seine Aussagen zu Deutschen durften in meinem Buch nicht fehlen. Aber auch die Rolle der heutigen Protagonisten ist wichtig. Unter der Kanzlerschaft von Helmut Kohl und Gerhard Schröder hatten die Deutschen ein weitaus besseres Verhältnis zu den Russen, als unter Angela Merkel. Warum? Ich habe es genauer untersucht und bin zur festen Überzeugung gelangt, dass für die Verschlechterung der Beziehungen keinesfalls Russland die Schuld trägt. Aber leider werden Konflikte in unser bilaterales Verhältnis von anderen, äußeren Kräften, hineingetragen.

russland.NEWS: Ihr Buch besteht aus sieben Episoden und im letzten Kapitel spielt der kürzlich verstorbene Politologe Peter W. Schulze eine Schlüsselrolle. Auch andere Persönlichkeiten kommen darin vor: Matthias Platzeck, Marieluise Beck … Sie sagen immer wieder, Sie wollten den deutschen Leser wachrütteln. Wozu? Ist Russland tatsächlich noch so wichtig für uns, so dass wir uns mit diesem Land befassen müssen? 

 

AR: Die FAZ, die NZZ und andere schrieben, meine Nähe zu Putin habe meinen Ruf in Deutschland ruiniert. Eine absurde Behauptung. Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Im Buch vermittle ich eine authentische Sicht; im Übrigen kommt auch die kritische Haltung der Deutschen gegenüber Russland deutlich zum Vorschein. Das Buch ist mitnichten eine reine Anklageschrift gegen das deutsche Russland-Bashing. Der Höhepunkt des Buches ist eine von Peter W. Schulze moderierte Debatte zwischen einem möglichen Merkel-Nachfolger und einem möglichen Putin-Erben. Die Debatte endet unversöhnlich, weil die Beziehungen zunächst noch schlechter werden, weil beide Seiten nicht einsichtig sind. Ich habe das Buch mitten in der Corona-Pandemie geschrieben. Anfangs dachte ich, die bestehenden Konflikte würden angesichts der gemeinsamen Bedrohung in den Hintergrund treten.

Leider stehen wir aber wieder mit einem Bein im neuen Kalten Krieg.

 


[hrsg/russland.NEWS]

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