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Ich verliebte mich in die Menschen

Erinnerungen an 50 Jahre gelebte Freundschaft

Freundschaftliche Bande haben tiefe Wurzeln. Sie leben auch heute noch fort und sind trotz aller politischen Umstände allgegenwärtig. Unsere Mitstreiterin Karin Diekmann hat die vielen Jahre der Partnerschaft mit den Menschen in der Sowjetunion und dann in der Russischen Föderation mit vollem Bewusstsein und Freude miterlebt, wie viele in Suhl, in Thüringen, in der einstmaligen DDR und jetzt im vereinten Deutschland. Partnerschaft erweist sich als beständig, überlebte und überlebt auch heute oftmals schwierige Perioden. Und gerade das macht sie so notwendig, macht sie friedenserhaltend und sympathisch.
Wir drucken aus diesem Grunde auch den vollen Wortlaut ihres Textes an unsere Redaktion ab und rufen interessierte Freundinnen und Freude auf über ihre Erfahrungen ob bei Brieffreundschaften, auf Freundschaftszufgreisen oder einfach im im Alltag Erlebtes uns zu berichten.
(Senden Sie uns eine Mail an info@drfg-th.de oder schreiben Sie uns einen Brief an Günter R Guttsche Hans-Loch-Strasse 53 in 99099 Erfurt).

Eine Wortmeldung von Karin Diekmann - Suhl und Grub am Forst/Oberfranken

Zum Tag des Sieges über den deutschen Faschismus kamen Glückwünsche von der langjährigen Freundin Rita Afonova aus Kaluga. 

"Дорогие милые и любимые наши друзья Карин, Гюнтер, Дореен и все близкие !
От всего сердца желаем Вам счастья,здоровья и мира! Мы всегда помним о вас и гордимся дружбой с вами!

Желаем нам всем доброй умной политики без волнений и страха за наших детей и внуков. Все наши встречи были счастьем для нас. Это нельзя забыть! Благодарим судьбу, что вы у нас есть!
Любим вас !
Агафоновы и общие друзья."

 

Übersetzung: 

 

Ganz liebe und beste Freunde von uns, Karin, Gunther, Doreen und alle Bekannten!
Wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen Glück, Gesundheit und Frieden! Wir erinnern uns immer an Euch und sind stolz auf unsere Freundschaft !

Wir wünschen uns allen eine gute, kluge Politik ohne Sorgen und Angst um unsere Kinder und Enkelkinder. Alle unsere Treffen waren Glück für uns. Dies darf nicht vergessen werden! Vielen Dank für das Schicksal, das wir haben!
Wir lieben Euch!

Familie Agafonov und gemeinsame Freunde.  

Daraufhin schrieb Frau Diekmann einen langen Brief und erzählte darin ihre Freundschaftserlebnisse. Im 50. Jahr der Partnerschaftsbeziehungen ist dies ein beredter Ausdruck der Liebe und Verbundenheit zu den Menschen in Kaluga. 
Anmerkung der Red.

Frau Diekmann hat diesen Brief an ihre Freundin Rita gesendet.

Die Übersetzung ins Russische besorgte ihre Rita Agofonowa und übergab den Text der Zeitschriftenredaktion.

Die örtliche Zeitschrift (Kalugaer Gouvernement Nachrichten) hat diesen Brief fast ungekürzt in ihrer Ausgabe vom 21. Juni 2019 auf Seite 15 abgedruckt.

 

Bitte hier herunterladen.

Link zurm Artikel >>>

Übersetzung:
"Nach Suhl kam ich mit meiner Familie im Jahr 1973. Meine berufliche Tätigkeit bot schon sehr bald die Möglichkeit, mit Menschen aus Kaluga zusammen zu treffen. Suhl und Kaluga hatten eine Städte - Partnerschaft geschlossen, waren seit 1969 "goroda pobratima".
Regelmäßig fuhren die "Freundschaftszüge" mit Hunderten von Vertretern der Partnerbetriebe und Einrichtungen in beide Richtungen. Jedes Jahr im Sommer gingen auch Schülerinnen und Schüler auf große Fahrt. 1975 durfte ich die Suhler Mädchen und Jungen für drei Wochen nach Kaluga begleiten. An die Zeit im Pionierlager "Orljonok" habe ich wunderbare Erinnerungen.
Ich verliebte mich in dieses schöne Fleckchen Erde und vor allem in die Menschen, die ich dort traf.
Diekmann 4 Diekmann 3 Diekmann1 Diekmann2 Lupe
Nach Suhl kam zu derselben Zeit mit Kindern aus Kaluga immer wieder eine sehr kompetente und nette Deutschlehrerin: Rita Agafonowa.
Wir lernten uns näher kennen und wurden bald gute Freundinnen.Nach den politischen Veränderungen im Jahr 1989 änderte sich mein Leben total.
In Bayern fand ich eine neue Tätigkeit als Russischlehrerin. Meine Freundschaft mit Rita und ihrer Familie überdauerte den Umsturz in meinem Leben. Schon im Sommer 1998 ermöglichte es meine liebe Freundin Rita, dass ich mit einer kleinen Gruppe von Russisch -
Schülern der Volkshochschule Lichtenfels nach Kaluga reisen konnte. Ganz privat mit Unterstützung von Rita und ihren Kolleginnen.
Das waren unvergessliche Tage voller tiefer Eindrücke. Bereits 1999 gelang es mir, wieder mit Ritas Hilfe, einen Schüleraustausch zwischen der Freien Waldorfschule Wernstein und der 4. Mittelschule Kaluga ins Leben zu rufen.
Im September kam Rita mit einer Schülergruppe nach Wernstein, wo sie von der gesamten Schulgemeinschaft herzlich aufgenommen wurden. Im April 2000 reisten 17 Wernsteiner Schülerinnen und Schüler zu ihren neuen Freunden nach Kaluga. Ich hatte immer wieder die Initiative ergriffen, meine Russisch lernenden Mädchen und Jungen mit russischen Menschen zusammen zu bringen, damit sie aus eigener Erfahrung verstehen lernen konnten, was unsere Völker verbindet. Allein hätte ich das nicht geschafft. Rita Agafonowa war meine selbstlose Helferin. Ihr, und natürlich all ihren Kollegen, ihrem Ehemann Fjodor und auch ihrer Tochter Natascha gilt mein aufrichtiger Dank.

Spasibo, Euch allen!
Noch ein kurzer Nachtrag:

Wann immer mich eine Reise nach Russland führte und ich in Moskau nur ein paar Stunden Aufenthalt hatte, dann kam Rita unbedingt von Kaluga nach Moskau, um sich mit mir zu treffen, auch wenn es nur für ein paar Stunden war. Auch dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Die letzte Begegnung hatten wir im Mai 2018. Da waren auch noch Alexander, Renat und Boris vom ehemaligen "Nohra - Ensemble" dabei.
Hoffentlich gibt es noch viele solcher unvergesslichen Begegnungen in unserem Leben.
Drushba na wsegda!

 

Herzliche Grüße an alle Freunde und Bekannte in Kaluga ! Ich habe Euch nicht vergessen !

 

Eure Karin Diekmann (ehemals Greschke)

 

 

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