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Die Mörder waren unter uns.

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten"

Anfang der 90er Jahre wurde an der Außenmauer der U-Haftanstalt in der Andreasstraße eine Gedenktafel mit folgendem Text angebracht: Zum Gedenken an die politischen Häftlinge, die in diesem Gefängnis in den Jahren 1945 bis 1989 gelitten haben.

Bereits im Jahre 2016 veröffentlichte unser Mitglied Uwe Pohlitz einen Artikel . Aus gegebenem Anlass und als Beitrag zu unserer Erinnerungsarbeit bringen wir Auszüge aus dem damals in der UNZ erschienenen Beitrag unter dem Titel "Die Mörder waren unter uns".

Den vollständigen Artikel können Sie hier herunterladen >>> 

8.Mai 25

Den Faschismus begreifen

Es ist schon lange her. In unserem Land herrschte die deutsche faschistische Diktatur, als Variante der schlimmsten Art. Viele dachten, was damals geschah, ist nicht wiederholbar.
Die Gegenwart zeigt uns, was alles möglich ist. Inzwischen gibt es auch eine Partei, welche diese Zeit aus den Geschichtsbüchern verbannen möchte. Es ist ein gefährlicher Trend im europäischen Haus, aber auch weltweit erkennbar. Die Ähnlichkeiten zu den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zeichnen sich deutlich ab.
Rechtes und rassistisches Gedankengut entstehen allerdings nicht durch die Frisur oder durch Kleidung. Das sind lediglich Nebenerscheinungen dem Zeitgeist geschuldet. Der Boden für nationalistische Bewegungen wird durch vielfältige Komponenten bereitet. 

Die Ideengeber dieser Ideologien verfolgen das Ziel, möglichst viele Menschen mit ihren Idealen zu beeinflussen, um diese dann für niedrigste Gemeinheiten einsetzen zu können. Die Biografien solcher Menschen geben uns Einblicke in tiefe menschliche Abgründe und lassen besser begreifen wie der Faschismus funktioniert.

Der Weg des Massenmörders, SS-Hauptscharführers Wilhelm Sch. begann im Landarbeitermilieu in Obhausen, einem Dorf im Kreis Querfurt. In einem kleinen Handwerksbetrieb erlernte er das Maurerhandwerk. Nach einem Jahr Gesellenzeit wurde er arbeitslos, fand jedoch im Gutsbetrieb seines Heimatortes eine Stelle als Landarbeiter. Eigentlich war Wilhelm Sch. unbewusst ein Vertreter der Arbeiterklasse.

Sein Weg als fanatischer Nazi

Der Faschismus gab sich als aufstrebende nationale Bewegung und Hoffnungsträger. Auch Sch. wollte dazugehören, trat 1932 in die NSDAP ein. Kurz darauf meldete er sich in Querfurt freiwillig bei der SS. Fanatisiert, damals nannte man es begeistert, nahm Wilhelm Sch. an Naziaufmärschen teil und beteiligte sich an Übergriffen gegen Andersdenkende. 
Bereitwillig beteiligte er sich an der antisemitischen Hetze und postierte sich in SS-Uniform vor jüdischen Geschäften, an denen Parolen wie „Der Jude ist unser Untergang“ angebracht waren. So sollten potentielle Kunden vor einem Einkauf bedroht werden. Die nächst höheren Nazis klopften ihn auf die Schulter und sagten: „Solche aufrichtigen deutschen Männer brauchen wir“.

Aktiver Gestalter des Terrors 

Mit dieser Ideologie im Kopf entstand die Bereitschaft für jedes Verbrechen. Bei der Errichtung des Lagers Buchenwald im Jahr 1937 war er von Anfang an dabei. Unter der Führung des berüchtigten Lagerführers Koch war Sch. zunächst Blockführer, bis er 1938 stellvertretender Kommandoführer in der Lagerwäscherei wurde. Neben dieser Funktion war er Blockführer bei verschiedensten Arbeitskommandos zur Errichtung des Lagers. Sch. war längst kein Mitläufer mehr, sondern aktiver Mitgestalter des faschistischen Terrors. Im SS-System verschaffte man auch bildungsfernen Schichten Aufstiegs-chancen. Wer sich durch Brutalität und Gewaltbereitschaft besonders hervortat, wurde belobigt und befördert. Wer es wollte, konnte sich auch an die Front begeben. Allerdings war das Leben in einer KZ-Wachmannschaft im Vergleich recht ungefährlich. Um dort zu bestehen, brauchten nur die niedrigsten Instinkte instrumentalisiert werden. Das verstand Wilhelm Sch. vortrefflich.

Nach dem Krieg untergetaucht

In den Wirren nach dem Krieg gelang es ihm, ohne in Kriegsgefangenschaft zu geraten, sich in den Kreis Querfurt und danach in den Kreis Weimar zu begeben. Unter größter Vorsicht gelang es Wilhelm Sch. in Röhrensee, Kreis Arnstadt, unerkannt unterzutauchen. Er schrieb an seine Frau: „Es ist noch nicht an der Zeit, wo ich wieder zur Geltung komme".
Gut getarnt wurde er sogar Ortsvorsitzender des VdgB. Auch in der DDR konnten solche Leute relativ lange unerkannt leben.

Enttarnt und seiner gerechten Strafe zugeführt

Er wurde verhaftet und in die Erfurter U-Haftanstalt in der Andreasstraße verbracht. Nach Abschluss der Ermittlungen, der Aufnahme sowie der Zeugenaussagen, wurde Sch wegen mehrfachem Mord und des einhergehenden Kriegsverbrechen vom Obersten Gericht in Berlin angeklagt und am 21. Mai 1961 nach damals gültigen Recht zum Tode verurteilt. Wer nun denkt, dass Sch. der einzige Nazi-Mörder in der Erfurter U-Haftanstalt war, der irrt.

Die Liste ist ziemlich lang.

Dazu gehört auch der SS-Angehörige Blösche, dessen Foto mit der Maschinenpistole hinter einem kleinen jüdischen Jungen im Warschauer Ghetto weltbekannt wurde. 

SS Blösche Warschauer Ghetto

Die Recherche erfolgte auf der Grundlage von Gerichtsunterlagen und Schriftdokumenten.

 

 

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