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Die Sorgen der Middelmanns

Ein Vortrag mit viel Gefühl

 

Erlebnisse eines Ehepaares im Unruhestand

Lettlandjuden2

Foto:Angehörige der lettischen Hilfspolizei bewachen jüdische Frauen und Kinder vor ihrer Exekution. Šķēde bei Liepāja am 15. Dezember

Es bewegt auch uns tief, wenn wir die Life-Berichte von Frau und Herrn Middelmann über das Leben der letzten überlebenden Juden nach der deutschen Naziherrschaft in den baltischen Staaten, insbesonderen Lettlands, hören. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Opfer nicht entschädigt wurden und die Täter von damals vom deutschen Staat Renten erhalten.Herr und Frau Middelmann bemühen sich seit vielen Jahren um eine Verbesserung der Situation der Opfer vor Ort. Dabei haben sie Erlebnisberichte, Biografien und viele persönliche Erlebnisse zusammengetragen und lassen das Ganze zu einem bewegenden Vortrag zusammenwachsen.

 

Veranstalter: Kulturverein "Rotdorn" und Begegnungsstätte Kleine Synagoge

Termin 21.11.2012, 19.00 Uhr

Veranstaltungsort: Kleine Synagoge

An der Stadtmünze 4/5

99084 Erfurt

Telefon: 0361-6551666

Fax: 0361-6551669

 

Zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Lettland

Die Geschichte der Juden in Lettland hat sich unterschiedlich entwickelt. Während die jüdische Bevölkerung in den Provinzen Kurland (Kurzeme) und Semgallen (Zemgale) auch nach der Einverleibung in das russische Reich im Jahre 1795 weitgehend ihre Eigenständigkeit behielten, war es den Juden in der Provinz Livland mit ihrem Zentrum in Riga laut Kapitulationsurkunde, die 1561 zwischen Sigismund II. August, dem König von Polen, und dem Grossmeister des livonischen Ordens unterzeichnet wurde, nicht gestattet, irgendwelchen Handel zu treiben oder Abgaben oder Zölle zu erheben.

 

Erst um die Mitte des 17. Jh. trafen die ersten jüdischen Kaufleute aus Polen und Litauen in Riga ein. Obwohl es ihnen nicht erlaubt war sich in Riga ständig anzusiedeln, lebten in Riga 1645 20 Juden, 1728 waren es 60. Erst 1785 unter Katharina der Grossen kam es zur Gründung der ersten jüdischen Gemeinde in Livland und 1822 erlaubte der Generalgouverneur von Riga, Marquis Paulucci, den Juden in Riga zu wohnen und Handel und Gewerbe zu treiben. Gleichzeitig aber wurde den Juden der Aufenthalt in anderen Städten verboten. Erst die demissionierten jüdischen Soldaten aus der Armee Zar Nikolaus I. erhielten um Mitte des 19. Jh. das Recht, sich aus-serhalb des Ansiedlungsrayons niederzulassen. Sie bildeten den Anfang der jüdischen Gemeinden in Lettland, Estland und Finnland. Die Juden verliessen das Ghetto und liessen sich in den Städten nieder. 1840 wurde die erste jüdische Schule eröffnet und im Jahre 1905 die eindrückliche "Peitav-Shul" - welche den Nazi-Terror überlebte - fertiggestellt.

Im Jahre 1935 lebten über 43.000 Juden in Riga. Als die rote Armee 1944 aber Livland befreite, gab es in ganz Lettland nur noch 300 jüdische Überlebende.

Middelmanns

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Nach dem Ende des Krieges kehrten diejenigen zurück, die 1941 nach Russland geflohen waren. Von den etwa 5000 lettischen Juden, die in der Roten Armee gekämpft hatten, waren 2000 gefallen. Aus den KZs in Mitteleuropa kehrten einige hundert zurück. Später kam noch ein Teil der 1940 und 1941 von der Sowjetmacht Verbannten dazu. Die Gesamtzahl von ehemaligen lettischen Staatsbürgern jüdischer Nationalität oder deren Nachkommen belief sich so auf etwa 14.000.[1] Die demografische Anzahl der lettischen Juden vergrößerte sich bald durch Einwanderung aus Russland, der Ukraine und Mittelasien erheblich. Diese Einwanderer hatten meist russisch als Muttersprache. Jüdische Institutionen und Kultureinrichtungen blieben verboten. Am Ende der Herrschaft Josef Stalins fanden zusätzlich Repressionen statt, wie nach der fabrizierten sogenannten Ärzteverschwörung. Der militärische Sieg Israels im Sechs-Tage-Krieg 1967 gab der zionistischen Bewegung unter den Juden in der Sowjetunion starken Auftrieb. Die vielen Ausreiseanträge verstärkten wiederum die Zweifel der herrschenden Klasse an der Loyalität der jüdischen Einwohner. Verstärkte Russifizierungsbemühungen und Einschränkung der Rechte waren die Folge. Mehr als die Hälfte aller in Lettland ansässigen Juden emigrierte von 1968 bis 1989 nach Israel oder in den Westen. Bei der Volkszählung 1989 gaben nur noch 22,5 % der verbliebenen 22.500 jüdischen Einwohner der LSSR jiddisch als Familiensprache an. 27 % beherrschten die lettische Landessprache.[1]

Durch Perestroika und die staatliche Unabhängigkeit Lettlands 1990 wurde eine Erneuerung des jüdischen Lebens mit freier Religionsausübung möglich. Die örtlichen jüdischen Organisationen verfolgten zum Großteil einen Kurs der Integration in den lettischen Staat. 2001 lebten etwa 7000 Juden in Lettland, der größte Teil davon in der Hauptstadt Riga, wo auch eine Synagoge und verschiedene Kultureinrichtungen unterhalten werden. Seit den sechziger Jahren entstanden auch Erinnerungsorte und Gedenkstätten an den Holocaust.

Quelle: Wikipedia.com

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